„Kamen Worte von dir, verschlang ich sie!“ Jer 15,16
Wieder lädt uns die Fastenzeit ein, jeden Tag ein Wort aus der Bibellesung vom Sonntag herzunehmen und 5 Minuten mich davon ansprechen lassen, als wäre es ein Wort, das Jesus mir persönlich sagt. Welche Gedanken und Regungen kommen in mir selber hoch? Was sagt Er mir?
1. Woche | Versuchung
Der Versucher will Jesus – und uns – Zweifel ins Herz legen: „Wenn du Gottes Kind bist, dann beweise es mir!“ Jesus sagt: „Lass dich nicht verwirren: Gott gibt die Spielregeln – nur ihm sollst du dienen, vertrau auf ihn!“ nach Mt 4,10 Nicht mit Geld, nicht mit Macht, nicht mit Leistung findest du Erfüllung, sondern wenn du in Einheit mit Gott wirkst! Jesus ist der österliche Sieger, der den Versuchungen des Bösen standhält: Christen werden dabei an die Gesinnung der Echtheit erinnert, aus dem unerschütterlichen Vertrauen, Gotteskind zu sein.
2. Woche | Loslassen
„Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde… Ein Segen sollst du sein.“ Gen 12,1f
Es gibt Denkmuster aus Heimat, Gesellschaft, Familie, die mich prägen und von denen ich mich lösen muss, wenn ich mein Potential, das Gott in mich gelegt hat, ausschöpfen will. Auch du kannst ein Segen sein! Die Verklärung Jesu – seit Christus liegt über jedem Leben, auch über jeder Leidensgeschichte der Glanz der Hoffnung.
3. Woche | zur Quelle werden
Jesus sagt zur durstigen Frau am Brunnen: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“ Joh 4,13f
Ein Gespräch am Brunnen, an einem Ort, wo Menschen Kraft schöpfen – wo sind solche Orte und Zeiten? Das Wasser, das Jesus gibt: Selbsterkenntnis, Angenommen-sein, Sein-dürfen, Gebraucht-werden – wer davon trinkt, wird zur Quelle.
4. Woche | neu Sehen
Jesus sagt: „Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.“ Joh 9,39
Wenn Jesus aufrichtet und die blinden Augen des Herzens öffnet, gibt es ein Sehen mit neuen Augen, ein Sehen mit Osteraugen. Manchmal gibt es ein Sehen, das blind ist – für das Gute, die Liebe, das Schöne. Wo bin ich blind, wo verstellt mir mein „Schein-Wissen“ den Blick?
5. Woche | aufstehen
Jesus ruft: „Lazarus, komm heraus!“ Und zu den anderen sagt er: „Löst ihm die Binden!“ Joh 11,43 Wo geht an mich der Ruf: „NN, komm heraus!“ – aus deiner Totenstarre, aus deiner Enge, Unverbindlichkeit, deinem Ego-Ich, dem Gefangensein in deinen Besitztümern, die eigentlich dich besitzen, … Und wo höre ich den Ruf: „Hilf dem Erstarrten aus seinen Fesseln!“
Palmsonntag | gehorchen
„Jesus schickte zwei Jünger voraus“, um die Eselin zu holen. Als Grund gibt er nur an: „Der Herr braucht sie!“ Mt 22,3 Die Jünger verstehen Jesus nicht, Jesus erklärt nicht. Sie führen trotzdem seine Aufträge aus – im Vertrauen. Manchmal muss man sich auf Dinge und Aufgaben einlassen, von denen man noch nicht weiß, wozu sie gut sind. Sicher ist: „Der Herr braucht auch dich!“
Ostern – Auferstehung
Der Engel am Grab sagt den Frauen: „Sagt den Jüngern: Jesus ist von den Toten auferstanden, er geht euch voraus nach Galiläa!“ Mt 28,7
Die Frauen erkennen den Auferstandenen in dem Moment, in dem sie sich auf den Weg machen, der ihnen gesagt wurde. Galiläa, der Ort wo man dem Lebendigen begegnet, ist der Alltag, die normale Umgebung, die Kirche, dort, wo man Liebe wagt.