Auf den Spuren von Johann Lucas von Hildebrandt
Johann Lucas Hildebrandt, ab 1720 von Hildebrandt, geb. 14.11.1668, gest. 16.11.1745 in Wien.
Hildebrandt war ein österreichischer Architekt und bedeutender Vertreter des österreichischen Barock.
Wichtige Bauten: Oberes und Unteres Belvedere, Peterskirche, Palais Schwarzenberg, Gesamtplan von Stift Göttweig, Schloss Hof, Schloss Laxenburg, Schloss Mirabell….
Bekannt sind uns natürlich die Pfarrkirche Göllersdorf, Mariensäule, Lorettokirche, Pfarrkirche Großstelzendorf und Bauten in der näheren Umgebung.
37 Personen machten sich am Sonntag, dem 14. April auf, einige Hildebrandt-Bauten zu besuchen.
Erste Station war die Kapelle Magersdorf: 1727 erbaut, ist der Mater dolorosa geweiht und ist ausgestattet mit einem nachbarockem Altar von 1836, barocken Seitenfiguren einer gotischen Madonna um 1400 und einem Kruzifix aus dem 15. Jhdt.
Danke an die Mesnerin, Frau Christa Köck, die uns „ihre“ Kapelle erklärte.
Weiter ging es in die Pfarrkirche Aspersdorf, wo uns Frau Schmalhofer und Spitzer erwarteten:
Nach 1718 ist diese aus dem gotischen Vorgängerbau entstanden und 1730 geweiht. Patrozinium: Hl. Georg; es gibt drei Altäre, die aus der Bauzeit stammen und J.L. von Hildebrandt zugeschrieben werden.
Die Altarblätter sind Gemälde von Johann Baptist Byß, der auch in der Lorettokirche tätig war.
Ein „Heiliges Grab“ im Jugendstil mit kunstvoller bunter Glasperlenarbeit stammt von einer Olmützer Glasmanufaktur.
Hier entstand auch ein Gruppenbild. Danke an DI Dr. Florian Ehrlich.
Auf der Weiterfahrt machten wir Halt und besichtigten die Filialkirche Weyerburg, die derzeit einer umfassenden Renovierung unterzogen wird. Patronat: Hl. Kunigunde
Es gab einen romanischen, gotischen Vorgängerbau und der Neubau wurde 1730 geweiht. Bei einem Brand 1826 wurde viel zerstört.
Ortsvorsteher Josef Riepl erzählte uns von den Renovierungsarbeiten und auch von der Übertragung der Kirche ins Eigentum der Stadtgemeinde Hollabrunn.
Dann kamen wir zum Jagdschloss Porrau, das wir leider nur von außen besichtigen konnten. Es wurde 1720 erbaut und ist ein eingeschoßiges Jagdschloss mit Ehrenhof und Fasanerie. Hildebrandt war hier an der Planung beteiligt. Viele kennen den Innenhof vom Christbaumkauf.
Im Restaurant vom Schloss Schönborn genossen wir Kaffee oder kühle Getränke, bevor uns Pfarrer Michael einige Daten über das Schloss und den Schlosspark berichtete.
Das Schloss Schönborn wurde 1712-1717 als Sommersitz für F.C. Graf von Schönborn, als Dreiflügelanlage um die alte Burg errichtet mit einem weitläufigen Schlosspark, Orangerie und Schlosskapelle, die Karl Borromäus geweiht ist. Früher fanden zum Gedenktag auch Heilige Messen in der Schlosskapelle statt, die auch die Bewohner von Göllersdorf mitfeiern konnten.
Der Schlosspark hat eine Größe von ca. 104 Hektar und gehört zu den bedeutenden gartenarchitektonischen Denkmälern Österreichs und wird großteils als Golfplatz genutzt.
Alle kennen jedoch die Johannes Nepomuk-Kapelle, die 1729-1733 errichtet wurde. Hier findet jährlich die Nepomukmesse statt. Heuer am Sonntag, dem 12. Mai (Muttertag)
Unsere letzte Station war die Pfarrkirche Stranzendorf, wo wir von Herrn Willi Binder (Mesner) empfangen wurden.
Die Weihe der Kirche fand 1733 statt. Sie wurde neu entworfen und gebaut von Johann Lucas von Hildebrandt.
Patrozinium: Peter und Paul.
Die Seitenaltäre zeigen die Darstellung Jesu im Tempel und den Heiligen Franz Xaver.
Einen sehr gemütlichen Abschluss verbrachten wir dann vor dem Keller von Poldi und Willi Binder, die uns mit Köstlichkeiten verwöhnten.
Mit vielen Eindrücken kehrten wir von diesem interessanten Ausflug zurück.