Musikalische Adventlesung „WER KLOPFET AN ?“
Es war eine vorweihnachtliche künstlerische Sternstunde, die man am Marienfeiertag im Pfarrsaal von Göllersdorf erleben durfte. Robert Kellner als über sich hinauswachsender Rezitator und das Sommereiner Quartett mit ihrer ganz eigenen, zutiefst berührenden Art zu singen, fesselten die überaus zahlreich erschienenen Zuhörer in einer Art und Weise, wie man es nur sehr selten zu hören bekommt.
Im ersten Teil mahnten die ausgewählten Texte an die Botschaft des Advent, niemanden vor der Tür stehen zu lassen, wenn hilfesuchendes Klopfen vernommen wird. Texte und Lieder waren harmonisch aufeinander abgestimmt und insbesondere zwei Texte, die vom Rezitator erstmals öffentlich gelesen wurden, gingen sowohl dem Publikum als auch den Künstlern selbst emotional sehr nahe.
Da tat eine Pause gut, um sich bei Glühwein, Tee und Keksen auf den zweiten, den heiteren Teil der Lesung, einzustimmen.
Robert Kellner hat leider nicht verraten, aus welchen Quellen er immer wieder neue humorvolle Texte zu finden vermag, aber äußerst erheiternd waren sie alle. Dazu die unglaubliche Wandlungsfähigkeit seiner Stimme und die auf den gesprochenen Text abgestimmte Mimik – das muss man erlebt haben. Die klug ausgewählten Gedichte und Geschichten haben einmal mehr sehr überzeugend bestätigt, dass Weihnachten nicht nur ein besinnliches, sondern auch ein sehr lustiges Fest sein kann, das gegen peinliche Pannen nicht gefeit ist.
Die dazwischen vom Gesangsquartett eingestreuten wohlklingenden Hirtenlieder setzten diesem außergewöhnlichen Nachmittag nicht nur das sprichwörtliche Sahnehäubchen auf, sondern haben mit Textpassagen wie „sei Muatter soll a Jungfrau sein ! – Dös war amål wås Neues“ dem faszinierenden Weihnachtswunder auch musikalisch eine heitere Note verliehen.
Der frenetische Schlussapplaus zeigte, dass es nicht so sehr die groß aufgezogenen Events sind, die unserer Seele Nahrung geben, sondern dass man in der „Stillsten Zeit im Jahr“ die innere Einkehr doch eher im kleinen, dafür aber feinen Rahmen findet.
Dechant Dr. Michael Wagner bedankte sich abschließend bei den Künstlern, die aufgrund der gegenseitigen Verbundenheit ohne jegliches Honorar agierten und somit konnte der Kirchenrenovierung eine vierstellige Spendensumme gutgeschrieben werden.

Anton + Ulrike Holzmann, Robert Kellner, Patricia + Alfred Tatzber, Pfarrer Dr. Michael Wagner



